In einem holzverarbeitenden Betrieb fallen oftmals Abschnitte an, welche beispielsweise aufgrund ihrer Größe für unsere klassischen Auftragsarbeiten nicht mehr verwendbar sind.
Neben Vollholz und Holzwerkstoffen gibt es in einer Schreinerei zahlreiche „Abfälle“ die entstehen und leider nicht komplett vermeidbar sind. Farbreste, gebrauchtes Schleifpapier, Eimer, alte Beschläge, oder auch Verpackungsmüll um nur einen kleinen Teil zu nennen. Aber auch ausgebaute Fenster oder Türen, sowie einzelne, übrig gebliebene Dielen die dann schnell wertvolle Lagerfläche in Beschlag nehmen.
Beginnt man nun jedoch dieses Sammelsurium nicht als Abfall zu sehen ergeben sich im Zusammenspiel mit unseren anderen Fragestellungen nun völlig neue Möglichkeiten.
Trotz sorgfältiger Planung ist der Schreiner gerade auf Baustellen auf alle anderen Gewerke angewiesen, da wir in der Regel die Letzten vor Ort sind. Hierbei kommt es häufig dazu, dass Termine verschoben werden und wir kurzfristig umplanen müssen.
Müssen wir unsere Mitarbeiter nun mehrere Tage mit anderen Arbeiten beauftragen ist das häufig unproblematischer, als Einzelstunden produktiv zu nutzen. Ein anderer Kundenauftrag kann vorgezogen werden und sorgt somit dafür, dass unser Team weiterhin ausgelastet ist. Einzelne Stunden hingegen sind problematischer, da man sich meist in das neue Projekt erst einfinden muss und bis man dann dazu kommt produktiv arbeiten zu können, ist die vorhandene Zeit meist abgelaufen. Leerlaufzeiten prinzipiell erachten wir bei Auszubildenden wie auch bei unseren Meistern als fatal da wertvolles Potential verschenkt wird.
Im Kontakt mit anderen Handwerkern stellen wir oft fest, wie problematisch sich die Suche nach engagierten Auszubildenden gestaltet. Das Handwerk ist in vielen Punkten nicht so attraktiv wie andere Berufszweige.
Jedoch haben wir auch andere Erfahrungen gemacht. Junge Menschen sind sehr wohl daran interessiert in unserem Beruf zu arbeiten, wir müssen nur auf neuen Wegen den Traditionsberuf beschreiten.
Zahlreiche Anfragen für eine Praktikums- oder Ausbildungsstelle haben uns bereits erreicht. In der Vergangenheit mussten auch wir aufgrund fehlender Kapazitäten oftmals absagen. Entweder unsere Facharbeiter sind zu stark im Alltagsgeschäft eingespannt oder die passenden Kundenaufträge fehlen.
Und da wir sicherstellen wollten, dass wir auch wirklich relevante Inhalte vermitteln können, haben wir uns dazu entschieden die Rahmenbedingungen zu ändern.
Im Upcycling haben wir unsere Lösung gefunden.Unter dem Markennamen Sonderling haben wir die Möglichkeit viele Reste die im Müll landen würden weiter zu verwenden. In Phasen in denen es gerade nicht hoch her geht können wir Einzelstücke entwickeln oder über reproduzierbare Möbel oder Wohnaccessoires nachdenken und diese gleich umsetzen. Mit Hilfe der viele fleißigen Hände die gerne in unseren Beruf reinschnuppern wollen können wir wertvolle Grundlagen vermitteln. Ansonsten brauchen wir noch kreative Ideen die beim Gang mit offenen Augen durch unsere Werkstatt schon fast von alleine kommen.
Neben allen helfenden Händen in der Werkstatt setzen wir auch auf Kooperationen mit anderen Unternehmen. Denn auch bei unseren Kollegen gibt es Reststücke die ungenutzt in die Tonne wandern würden. Um das zu vermeiden haben sie sich unserem Vorhaben angeschlossen und unterstützen uns lieber mit einer Spende.
Helft uns dabei dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und dabei noch Ressourcen zu schonen. Sucht euch einfach was passendes in unserem Shop aus.